Ein Trauma ist die durch Gewalteinwirkung entstandene Verletzung des Organismus oder die starke psychische Verwundung, die - im Unterbewusstsein - noch lange wirksam ist. Dabei ist die Schwere des individuell erlebten Traumas abhängig von unterschiedlichen Faktoren, wie beispielsweise dem Alter, in dem einem Menschen das Trauma widerfährt.
Wenn ein Trauma nicht bearbeitet wird, besteht die Gefahr der Wiederholung. Vielleicht mit anderen Menschen, unter anderen Umständen, aber mit denselben schmerzhaften Gefühlen. Je mehr ein Trauma allerdings in unser Bewusstsein dringen kann, desto besser lässt es sich gedanklich und gefühlsmäßig verarbeiten, integrieren. Die tiefen Wunden vernarben, wir werden wieder "ganz" und müssen das Unbewältigte in der Gegenwart nicht ständig, oft zu unserem Schaden, reinszenieren.
"Du kannst vor allem davon laufen, was hinter dir her ist, aber was in dir ist, holt dich immer wieder ein."
Michaela Huber
Ein Mensch kann sich physisch und psychisch entwickeln, solange er nicht traumatisiert wird. Am Anfang des Lebens entwickelt sich das Kind in Beziehung mit seiner Mutter, mit seinem Vater. Bei Trauma mag man im ersten Moment an massive Situationen wie Katastrophen, Kriege, Verbrechen oder einschneidende Lebensumstände denken. Bei Erwachsenen trifft dies zu. Es verhält sich jedoch nochmal anders bei Kindern.
Allein aufgrund ihrer großen Abhängigkeit und ihrer eigenen naturgemäßen Hilflosigkeit, sind sie besonders anfällig für Traumatisierungen. Psychische Spaltungen sind oft deren Folge.
Obiges Bild ist von mir der Yogamythologie entliehen. Wenn man diese nicht kennt, zeigt es mir mögliche Anteile, die in einer Person im Hintergrund wirken können.
Trauma-Erinnerungen sind in aller Regel nicht bewusst, sie sind impliziter Natur, d.h. sie können sich in Verhaltensweisen, in (Krankheits-) Symptomen, Emotionen und/oder Körperempfindungen zeigen. Je schrecklicher die zugrunde liegende Situation für einen Menschen war, desto weniger zugänglicher ist meist die Erinnerung daran.
"Zeit heilt alle Wunden" gilt leider nicht für Trauma. Trauma ist eine Störung der Fähigkeit, sich gut im Hier & Jetzt aufzuhalten. Es fällt schwer Ich & Du & Wir, Realität & Illusion, Vergangenheit & Gegenwart & Zukunft klar zu unterscheiden.